Lanzarote ist eine Herausforderung. Die Insel aus Lava und Asche fasziniert mit ihrer herben Schönheit nicht jeden, zumindest nicht auf den ersten Blick. Doch wer einmal durch die karge Vulkanlandschaft gewandert ist, verspürt die Kraft, die diese Insel ausströmt.
Weinanbau in La Geria, mitten in den Lavafeldern Nach dem Regen sprießt das Grün aus der schwarzen Lava
Vor vielen Millionen Jahren formten sich aus den glühenden Lavamassen die Vulkane, die nie zur Ruhekamen. Der letzte große Ausbruch war 1824. Seither lebte man „auf glühenden Kohlen“, immer in Erwartung der nächsten Katastrophe. Trotzdem blieben die Menschen. Das Leben war zwar hart, aber wirkliche Armut lernten die Lanzarotenos erst zwischen den beiden Weltkriegen kennen. Damals emigrierten viele nach Amerika, und die Insel vereinsamte.

Teguise – die ehemalige Hauptstadt – ist denkmalgeschützt und ein Architekturjuwel
Teguise – Architekturjuwel
César Manrique – Hexenmeister oder Zauberlehrling?
1919 in der Hauptstadt Arrecife geboren, in Madrid Malerei, bald schon international erfolgreich. 1968 kehrt er nach Lanzerote zurück und träumt von einer Symbiose zwischen Kunst, Natur und Tourismus. Er beginnt die Insel zu einem „Schatzkästlein“ zu gestalten und stellt dafür Regeln auf:
Die alte Bausubstanz muss erhalten werden. Neue Häuser dürfen nicht höher sein als eine Palme. Die Fassaden weiß, die Türen und Fenster blau oder grün und natürlich aus Holz. Reklame ist verpönt. Als künstlerische Hotspots entstehen der Kaktusgarten, die Jameos del Agua, Cueva de los Verdes, Restaurants mit wunderbaren Ausblicken wie Mirador del Rio, Museen – unter anderem sein erstes Haus in Teguise. Und vieles mehr. Und plötzlich ist der segenbringende Tourismus zur Plage geworden. Aus dem Hexenmeister Manrique ist ein Zauberlehrling geworden, der den Strom nicht mehr eindämmen kann. 2018 kamen über drei Millionen Touristen, viele von den Kreuzfahrtschiffen, die in Riesenbussen über die Insel gekarrt werden und ihren Mist auf der Insel lassen. Wenn Kunst und Schönheit ein Lockmittel für Massen werden, verlieren sie ihren Wert.
Kakteengarten Im Garten Manriques Kakteengarten Kakteengarten

Tourismus – Segen oder Fluch?
Kreuzfahrtschiffe – entern Lanzarote Die Installation des englischen Künstlers J. deCaires Taylor im Hafen von Arrecife Im Café des von Manrique restaurierten Castillo de San José in Arrecife Taylors Reiter versinken, wenn die Flut oder Kreuzfahrtschiffe kommen.
Die Installation des englischen Künstlers im Hafen von Arrecife, direkt vor dem Kreuzfahrtmonster, zeigt eindrucksvoll die Bedrohung des Massentourismus.
Hoteltipps
Lobby des Hotels Los Jameos Playa Gepflegter, fast tropischer Garten Große Pools Stilvolle Zimmer
Das elegante Seaside Hotel “ Los Jameos Playa“ liegt direkt am öffentlichen Strand „Playa de los Porcillos“. Architektur und Gartengestaltung weisen den Einfluss César Manriques auf. Info: www.los-jameos-playa.com
Die Feuerberge im Nationalpark Timanfaya
Die Besichtigung durch diese Wunderwelt der Vulkane ist nur mit dem Autobus des Nationalparks möglich. Die Türen bleiben während der halbstündigen Fahrt geschlossen. Fotografieren ist nur durch die ebenfalls geschlossenen Fenster möglich. W
Wanderungen
Am besten lernt man die Insel zu Fuß kennen. Stephan Isenmann lebt seit vielen Jahren auf Lanzarote und führt Wikinger-Kleingruppen in die schönsten Ecken. ( Infos unter: www.wikinger-reisen.de und www.ikarus-dodo.at) Die Wanderungen sind leicht, maximale Gehzeit :4 Stunden. Die Werke César Manriques sind Schwerpunktthema.
Abendstimmung Rast bei La Geria Bodega Rubicon Drachenbaum
Küste bei El Golfo El Golfo El Golfo El Golfo Wilder Atlantik Wilde Brandung Küste bei El Golfo Salinen Teguise Blick in einen Vulkankrater Eremita las Nieves Stephan Isenmann